Haupinhalt

Zunft zur Emme jubiliert: Sie feiert ihr 40-jähriges Bestehen

15. März 2024
Die am 22. Mai 1984 im Restaurant Gerliswil – nur bekannt als «G» – aus der Taufe gehobene Zunft zur Emme kann nach einigen Höhenflügen und Tiefs dieses Jahr jubilieren. Zum 40-jährigen Bestehen öffnet sie sich weiter, sucht Wege und Aktive, die mithelfen, dass das kleine Trüppchen wieder vermehrt als Gesellschaft wahrgenommen wird.

«Wir möchten nicht nur an der Fasnacht wahrgenommen werden, nein, wir möchten wie früher das gesellschaftliche Leben in Emmen mitgestalten, mithelfen, die schöne und aktive Gemeinde mit ihren vielen verschiedenen Vereinen zu bereichern», sagen Zunftpräsident Roger Reinmann und Zunftsekretärin Svenya Gapp. Gemeinsam mit einer Handvoll Aktiven versuchen sie, den Zunftwagen wieder vorwärtszubringen. So wie er bis vor ein paar Jahren immer mit Vollgas unterwegs war. Tempi passati.

Zwölf Unentwegte als Gründer
Im Mai 1984 traf sich ein Dutzend währschafter Männer im «G» auf Einladung von «Gastgeber» Jules Fries und EFK-Präsident Walter Meier. Sofort war klar: Emmen sollte eine Zunft bekommen. Denn sechs Jahre nach der Gründung des Emmer Fasnachtskomitees (EFK), nach gelungenem Start, wollte man der Emmer Fasnacht einen weiteren Baustein beifügen. Was in der Stadt Luzern, in Kriens, Sursee, Meggen, Littau, Horw, Rothenburg und einigen Landgemeinden bereits existierte, hat hier noch gefehlt. Initiant war Fries himself. Als Wey-Zunftmeister 1976 fiel es dem passionierten Jäger leicht, in seinem Freundeskreis Mitglieder für die geplante Zunft zu finden. Rassig ging es vorwärts: Statuten, Ornate und Gepflogenheiten ähnelten jenen einer grossen Zunft. Man spürte, dass er es eilig hatte. Er ahnte – nicht zu Unrecht –, dass ein paar Fasnächtler aus EFK-Kreisen Zunftgedanken hegten. Sie schwenkten bereits eine Fahne.

Fries wollte schneller sein und hat das auch geschafft. Die Zunft wurde feierlich gegründet und der erfahrene Wey-Zünftler zum ersten Präsidenten gewählt. An Fries’ Seite bekamen Walter Meier als Vize, Werner Hermann als Säckelmeister, Josef Theiler als Schreiber sowie Werner Döös und Roni Amrein als Revisoren einen Sitz im Vorstand. Somit hat bereits die Hälfte der Gründungsmitglieder eine Aufgabe in der jungen Gesellschaft übernommen.

Toni Vogel grüsste als erster Zunftmeister
Knapp ein halbes Jahr später wurde beim Bot mit Bäckermeister Toni Vogel im «Sonne»-Saal 1985 der erste Emmer Zunftmeister erkoren. Und gleich galt es, mit dem EFK zusammenzuarbeiten. Die Zunft trat dem EFK als Kollektivmitglied bei, um getreu ihren Satzungen aktiv an der Fasnacht mitzumachen und sowohl der Geselligkeit als auch der Wohltätigkeit zu frönen.

Zunft wiederaufleben lassen – mit aktivem Vereinsleben
Hochs und Tiefs wechselten ab, wie bei anderen Gesellschaften. «Ganz weg waren wir nie, auch nicht, als eine grosse Krise das Zunftleben tüchtig durcheinanderschüttelte», sagt Reinmann rückblickend. Es folgten zunftmeisterlose Jahre, doch Wohltätigkeit und Geselligkeit wurden in kleinerem Rahmen stets gepflegt. Besuche in den Betagtenheimen Alp, Vivale und Emmenfeld, der monatliche Zunftstamm, das Grillfest oder der Zunftausflug haben ihren festen Platz im Jahresprogramm. Die Zunft fehlte an keiner der Fasnachtsveranstaltungen, auch am Umzug war sie stets präsent.

Suche nach Zunftmeister oder Zunft­meisterin
Jetzt nehmen die «Aufrechten 7» einen weiteren Anlauf. «Wir suchen Mitglieder, hoffen, dass Mund-zu-Mund-Propaganda mithilft, und dazu haben wir eine Infoveranstaltung geplant», sagt Zunftsekretärin Gapp hoffnungsvoll. Der Hintergedanke: In fünf, sechs Jahren sollte die Zunft wieder mit einem Zunftmeister aufwarten können. Vielleicht wird man am Zunftfest zum 40-Jährigen im Mai dieses Jahres von Interessierten erste Signale dazu erhalten. «Schön wärs – und das würde Emmen ganz gut anstehen», geben sich Reinmann und Gapp optimistisch.

Das «zünftige» Septett

Sie bilden momentan die Zunft zur Emme: Roger Reinmann (7. Präsident seit 2018, Zunftmeister 2011); Svenya Gapp (Sekretärin, seit 2020), Gody Fähndrich (Ehrenmitglied und Zunftmeister 1989); Hans Stadler (Gründungsmitglied und Zunftmeister 1990), Sandra ­Krummenacher (Säckelmeisterin, seit 2012, 6. Präsidentin und Zunftmeisterin 2014/2015); Jörg Stadler (seit 2010) und Neumitglied ­Melina Kiener (2024).

 

Infoveranstaltung 2024

Donnerstag, 21. März, 19.30 Uhr, Bistro & Bar Tramhüsli am Viscosiplatz

Anmeldungen zu diesem Anlass sind erwünscht an: zunft-zur-emme@gmx.ch.

Die Zunft zur Emme orientiert an einer öffentlichen Veranstaltung über das aktuelle Zunftleben. Sie gibt Einblicke in künftige Anlässe. So bietet sich die Möglichkeit, Zunftluft zu schnuppern und die Zunft zur Emme mit ihren Leitgedanken in ungezwungener Art kennenzulernen.

Kontakt: Svenya Gapp, zunft-zur-emme@gmx.chzunftzuremme.ch

Zunftmitglieder der Zunft zur Emme
Auch dieses Jahr war die Zunft zur Emme am Fasnachtsumzug in Emmen mit dabei: Melina ­Kiener, Svenya Gapp, Zunftpräsident Roger Reinmann, Jörg Stadler und Sandra Krummenacher. (Bilder: rowi)