Haupinhalt

Emmens politische Weichen werden neu gestellt

25. März 2024
Am 28. April 2024 wählen die Emmerinnen und Emmer ihre Behörden für die nächsten vier Jahre: Gemeinderat, Einwohnerrat und Bürgerrechtskommission. Wer kandidiert? Wer steht wofür ein? Und welche Besonderheiten bringen die Wahlen 2024 mit sich? Wir haben alles Wissenswerte zur politischen Weichenstellung in Emmens Zukunft zusammengetragen.

Tabula rasa auf Emmens Polit-Parkett: Am 28. April 2024 werden die stimmberechtigten Emmerinnen und Emmer an die Urne gebeten, um die Leitplanken für den politischen Kurs ihrer Gemeinde für die nächsten Jahre zu setzen. Im Rahmen der kommunalen Gesamterneuerungswahlen gilt es, die Zusammensetzung des Gemeinderates, des Einwohnerrates und der Bürgerrechtskommission für die Legislaturperiode 2024 bis 2028 neu zu bestimmen.

Die Demokratie lebt von der Auswahl – und davon gibt es heuer reichlich. Insgesamt 111 Kandidatinnen und Kandidaten sowie acht Parteien kämpfen um die total 54 Sitze in den drei politischen Gremien. Bei solch einem breiten personellen und parteipolitischen Spektrum kann der Überblick schon mal verloren gehen. Die Wahlbroschüre «Emmen wählt» bietet Abhilfe. In der Broschüre wird das komplette Feld aus Kandidierenden und Parteien für die Wahlen 2024 kompakt und übersichtlich präsentiert.

Vier Bisherige und vier Neue wollen in den Gemeinderat
Die Ausgangslage verspricht dabei einen ebenso intensiven wie spannenden Wahlkampf, insbesondere mit Blick auf die Gemeinderatswahlen. Acht Personen wollen in die Emmer Exekutive, dort hat es aber nur Platz für fünf Sitze. Mit der Gemeindepräsidentin Ramona Gut-Rogger (FDP) und den Gemeinderäten Brahim Aakti (SP), Patrick Schnellmann und Andreas Roos (beide Mitte) wollen vier von fünf Bisherigen ihre Sitze behalten. Von der aktuellen Zusammensetzung tritt einzig Thomas Lehmann nicht mehr an. Der FDPler, der 2012 in den Gemeinderat gewählt wurde und seither der Direktion Soziales und Gesellschaft vorsteht, gab bereits vor rund einem Jahr bekannt, dass er zum Ende der laufenden Legislatur seine politischen Mandate niederlegen wird.

Natürlich möchte die FDP ihre beiden Sitze in der Regierung verteidigen. Die Partei schickt dazu nebst der amtierenden Gemeinderätin Ramona Gut-Rogger, die wiederum als Gemeindepräsidentin kandidiert, Beat Niederberger als neuen Kandidaten ins Rennen. Niederberger ist allerdings nicht der einzige Neue, der einen Platz in Emmens Exekutive anvisiert.

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Ambitionen auf einen Sitz in der Regierung hegt nämlich auch die SVP, die seit 2018 nicht mehr im Gemeinderat vertreten ist. Der Wiedereinzug ist seither zwei Mal gescheitert, zuletzt Anfang 2023, als Reto Bieri den Gemeinderatssitz des zurückgetretenen Josef Schmidli beerben sollte. Drei Jahre zuvor unterlag Ibolyka Lütolf im Rahmen der damaligen Gesamterneuerungswahlen. Im dritten Anlauf soll es nun mit Alexandra Granja klappen.

Einen ersten Versuch wagen derweil die Grünliberalen mit ihrem Kandidaten Christian Kravogel, der für die GLP erstmals einen Sitz in der Emmer Exekutive erobern möchte. Eine weitere Premiere ist der Verein «Frauen engagiert in Emmen» (FeE), eine jüngst gegründete parteiunabhängige Gruppierung, die explizit mehr Frauen dazu motivieren möchte, sich in der Politik zu engagieren. Mit der FeE-Kandidatin Regula Stalder, die einst für die Emmer CVP im Einwohnerrat politisierte, zielt das Frauennetzwerk auf einen Sitz im Gemeinderat ab.

Einwohnerrat: 91 Kandidierende für 40 Sitze
Auch auf parlamentarischer Ebene mischt der Verein FeE kräftig mit und geht mit zwölf Kandidatinnen für den Einwohnerrat an den Start. Insgesamt begehren 91 Kandidierende aus acht verschiedenen Parteien und verteilt auf ebenso viele Listen einen der 40 Sitze im Emmer Parlament. Zum Vergleich: 2020 stellten sich 71 Personen zur Wahl, 2016 waren es 68. Ähnlich wie auf Bundes- und Kantonsebene lässt sich also auch auf kommunaler Ebene die Tendenz beobachten, dass sich immer mehr Personen für die zur Verfügung stehenden Parlamentssitze bewerben.

Die Grünen stellen dabei mit 20 Kandidierenden am meisten Anwärterinnen und Anwärter für ein Amt in der Legislative, derweil sie auf eine Gemeinderatskandidatur verzichten. Auf der anderen Seite möchte es der amtierende Einwohnerrat Paul Jäger als einzige «Ein-Mann-Partei» (Unabhängig für Emmen) nochmals wissen. Von den bisherigen 40 Einwohnerratsmitgliedern treten 37 wieder an. Am meisten neue Kandidierende finden sich auf der Liste der Grünen (15 Personen), gefolgt vom Verein FeE (12), der SP (10) und der Mitte (9). Auf den Listen von GLP (1) und SVP (2) finden sich demgegenüber am wenigsten neue Namen.

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Gemessen an der Sitzverteilung der vergangenen Jahre darf das Emmer Parlament als relativ stabil bezeichnet werden (vgl. Grafik). Mit je neun Sitzen sorgen SVP, FDP und Mitte für eine klare bürgerliche Dominanz im Einwohnerrat, wenngleich das links-grüne Ratsspektrum zuletzt an Zuwachs gewann. Sollten die jüngsten eidgenössischen und kantonalen Wahlen auf kommunaler Ebene nachhallen, dürften sich SVP und SP über Sitzgewinne freuen, während den Grünen und der FDP Verluste drohten.

Ob und in welchem Ausmass der nationale und kantonale Trend bei den kommunalen Wahlen anhält, wird sich am 28. April 2024 zeigen. Spannend dürfte dabei insbesondere zu beobachten sein, inwiefern es den «Frauen engagiert in Emmen» gelingen wird, als neue Gruppierung den etablierten Parteien die Stirn zu bieten – und auf welche Kosten sie allfällige Sitzgewinne verbuchen können. Der Wahlkampf jedenfalls ist lanciert. Am Ende entscheidet der Souverän – die Emmer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Bilden Sie sich Ihre Meinung und nutzen Sie die verschiedenen Möglichkeiten, den Kandidatinnen und Kandidaten an den öffentlichen Auftritten auf den Zahn zu fühlen.

Wahlstudio am 28. April 2024

Sie wollen die Gesamterneuerungswahlen hautnah miterleben, mit den Kandidierenden diskutieren und mitfiebern? Dann kommen Sie am Wahlsonntag, 28. April 2024, ab 13 Uhr in die Seminarräume des Restaurants Prélude, Rüeggisingerstrasse 20A, 6021 Emmenbrücke. Die Gemeindekanzlei organisiert ein Wahlstudio, an dem Sie laufend über die Wahlergebnisse informiert werden.

Emmen wählt
Am 28. April 2024 finden die Gesamterneuerungswahlen statt. Bestimmen Sie mit! (Bild: pbu)
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