Haupinhalt

2. Mai 2024
Im Winter zu kalt, im Sommer zu heiss. Optisches Highlight? Naja. Von der Energiebilanz gar nicht zu sprechen. Keine Frage: Das Verwaltungsgebäude ist einer positiven Arbeitsumgebung nicht wirklich zuträglich. Eine Sanierung des 1972 realisierten Gebäudes ist unumgänglich. Nun kommt Bewegung in die Sache.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Und doch würde wohl kaum jemand das Verwaltungsgebäude – den «Schoggiturm» – als Augenweide bezeichnen. Da kann die digitale Architektur­bibliothek noch so dagegenhalten, in der es über das optische Erscheinungsbild heisst: «Manuell bedienbare Storen bespielen die Fassaden. Dadurch lassen sich veränder­liche Muster erzeugen und die sonst so homogenen Fassaden zum Leben erwecken.»

Manch einer mag beim Anblick der «kupfernen Curtain-Wall-Fassade» dann doch eher an geschmolzene Schokolade denken, um hier beim Übernamen zu bleiben. Und manchmal fühlt es sich genau so an. Wenn im Hochsommer die Temperatur im Büro mitunter auf über 35 Grad Celsius ansteigt, die Unterarme auf den Tischplatten kleben und die Synapsen ihren Aggregatszustand ändern, ist von «erwecktem Leben» definitiv nichts zu spüren.

Baustart im 2027 geplant
Das Verwaltungsgebäude ist in die Jahre gekommen. Die desolate Isolation verursacht wahlweise klamme Finger oder überhitzte Hirnwindungen. Die unangenehme Zugluft trägt das ihrige zur Umgebungs­belastung bei. Ausserdem bestehen wegen der tief liegenden Fensterbrüstungen eklatante Sicherheitsdefizite. Andernorts ist das über 50-jährige Gebäude hingegen gut gealtert. So verfügt das Haus nach wie vor über eine gute Bausubstanz, besticht mit einer soliden Statik, ist städtebaulich ideal situiert und birgt mit Blick auf das umliegende Areal grosses Entwicklungspotenzial in sich.

Für den Gemeinderat ist denn auch klar, dass am heutigen Standort festhalten und das Gebäude einer Sanierung unterzogen wird. Wenn alles wunschgemäss läuft, soll 2027 der Baustart erfolgen. Nebst der Fassade inklusive Installation einer PV-Anlage ist dabei auch vorgesehen, den Gebäude­kern zu sanieren. Letzteres umfasst die Erneuerung der Nasszellen und des Treppenhauses sowie den Einbau einer Lüftung und einer Druckanlage (Brandschutz). Kostenpunkt: Gut 12,5 Millionen Franken. Die Bauzeit dürfte rund ein Jahr betragen. In einer zweiten Etappe in zirka zehn Jahren soll dann der Büroumbau angegangen werden.

Am 14. Mai 2024 wird beim Einwohnerrat der Projektierungskredit in der Höhe von 985'000 Franken für die erste Sanierungsetappe beantragt.

Der Einwohnerrat im Livestream

Im Rahmen einer Testphase können die Debatten im Einwohnerrat im Livestream mitverfolgt werden. Die Übertragung der Sitzung vom 14. Mai 2024 startet um 13.30 Uhr. Der Livestream läuft auf der Gemeindewebsite unter emmen.ch/einwohnerrat sowie auf dem Youtube-Kanal der Gemeinde Emmen.

 

Verwaltung Emmen
Das Verwaltungsgebäude ist in die Jahre gekommen und soll saniert werden. (Bild: pbu)