Haupinhalt

Jahresrechnung 2018: Gemeinde Emmen schliesst mit Verlust ab

18. April 2019
Die Rechnung 2018 der Gemeinde Emmen schliesst mit einem Defizit von rund 4,5 Millionen Franken ab. Budgetiert war ein Gewinn von rund 41'000 Franken. Gründe für den negativen Abschluss liegen bei tieferen Fiskalerträgen sowie bei Mehrkosten insbesondere im sozialen Bereich.

Die Jahresrechnung 2018 der Gemeinde Emmen weist gegenüber dem budgetierten Gewinn von 41'484.92 Franken ein deutlich schlechteres Ergebnis aus. Die Erfolgsrechnung schliesst bei Einnahmen von total 180'750'019.61 Franken und Ausgaben von total 185'316'103.21 Franken mit einem Verlust von 4'566'083.60 Franken ab.

Tieferer Betriebsaufwand, höhere Sozialausgaben

Der budgetlose Zustand während den ersten 6,5 Monaten im Jahr 2018 hat dazu geführt, dass weniger ausgegeben wurde als budgetiert war. Dies, weil während dem budgetlosen Zustand einerseits Investitionsprojekte zurückgestellt wurden und andererseits einige Ausgabenrestriktionen für Sachausgaben und anderes bestanden haben. So fielen beispielsweise die Sachkosten mit rund 1,7 Millionen Franken geringer aus als dies im Budget veranschlagt wurde. Bei den Personalkosten konnten rund 0,6 Millionen Franken eingespart werden. Auch bei den Abschreibungen und beim Finanzaufwand mussten rund 1,5 Millionen Franken weniger verbucht werden. Dies basiert auf der Umstellung auf den Rechnungslegungsstandard HRM2 und den damit einhergehenden, neu bewerteten Anlagen (Bilanz-anpassung per 01.01.2018), welche einen geringeren Abschreibungsbedarf generieren. Total schliesst die Jahresrechnung 2018 mit Ausgaben von rund 185 Millionen Franken knapp 800'000 Franken unter Budget ab.

Gedämpft wird der positive Abschluss auf Aufwandsseite insbesondere durch hohe Belastungen im sozialen Bereich, etwa bei der Pflegefinanzierung, den Ergänzungsleistungen und der wirtschaftlichen Sozialhilfe. Hier fiel der Aufwand mit rund 4 Millionen Franken deutlich höher aus als budgetiert. Dabei gilt es zu beachten, dass ein Grossteil dieser Ausgaben in Bereiche fällt, in denen der Gemeinderat keinen direkten Einfluss hat, weil diese an übergeordnete Gesetze gebunden sind, etwa an den kantonalen Kostenteiler oder an die SKOS-Richtlinien. Im Vergleich mit der Rechnung 2017 konnten die Kosten für die wirtschaftliche Sozialhilfe um 1 Million Franken gesenkt werden.

Fehlende Einnahmen

Auf der Ertragsseite konnte der Fiskalertrag nicht wie geplant vereinnahmt werden, was massgeblich zum negativen Rechnungsabschluss beiträgt. Hier resultiert eine negative Abweichung von über 4,1 Millionen Franken. Geringere Steuerträge sind sowohl bei den natürlichen Personen (-0,4 Millionen Franken) als auch bei den juristischen Personen (-2,35 Millionen Franken) zu verzeichnen. Auch bei den Sonder- und Besitzsteuern konnte mit einem Minus von rund 1,3 Millionen Franken das Budgetziel nicht erreicht werden.
Auf der anderen Seite fielen die Konzessionserträge um rund 0,33 Millionen Franken und die Entgelte um rund 0,37 Millionen Franken besser aus als budgetiert. Wie der Transferaufwand schliesst auch der Transferertrag über Budget ab. Hier konnte die Gemeinde Emmen rund 1,3 Millionen Franken Mehreinnahmen verzeichnen. Die für die Mehrabschreibungen budgetierte Einnahme aus den Aufwertungsreserven musste hingegen nicht in Anspruch genommen werden. Allerdings belastet dies die Ertragsseite um die budgetierten 1,3 Millionen Franken. Total schliesst die Jahresrechnung 2018 mit Einnahmen von rund 180 Millionen Franken gut 5,4 Millionen Franken unter Budget ab.

Deutlich geringere Investitionskosten

Die Gemeinde Emmen hat im Berichtsjahr rund 6,6 Millionen Franken netto investiert. Das grösste Projekt ist dabei der Neubau Trakt 4 bei der Schulanlage Erlen. Aktuell wurden dafür bereits über 3,4 Millionen Franken investiert. Weitere Grossprojekte sind die jährlichen Ausbau- und Instandhaltungsarbeiten bei den Wasser- und Abwasserleitungen sowie der Investitionsbeitrag an den Öffentlichen Verkehr. Budgetiert war ein Volumen von netto rund 17 Millionen Franken. Aufgrund des budgetlosen Zustands zu Beginn des Berichtsjahres konnten die Investitionsprojekte teilweise erst mit Verspätung begonnen werden. Daraus resultierten einige Kreditüberträge ins Berichtsjahr 2019.

Rechnung 2018
Emmen schliesst das Jahr 2018 negativ ab
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