Das VBS (Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport) hat gestern Abend die Anrainergemeinden des Militärfluglatzes Emmen über die künftige Entwicklung der Flugbewegungen informiert. Bereits gestern Morgen kursierten in den Medien unterschiedliche Zahlen über die künftigen Flugbewegungen auf dem Militärflugplatz Emmen. Der Gemeinderat Emmen kritisiert dieses Vorgehen bei der Kommunikation des VBS. Er hat sich gestern nicht zu den Zahlen geäussert, da erst gestern Abend verifizierte Zahlen des VBS vorlagen.
Ab 2018 werden folgende Veränderungen auf den Militärflugplatz Emmen zukommen:
- Die Jet-Flugbewegungen (Tiger, F/A-18) werden von 3'944 (2016) auf 5'000 ab 2018 Flugbewegungen zunehmen.
- Es gibt zusätzlich rund 1'500 Bewegungen mehr für die PC-21 (einmotoriges Turboprop-Trainingsflugzeug,). Die Pilotenschule wird komplett nach Emmen verlegt.
- Es gibt keine zusätzlichen F/A-18 Flugbewegungen
- Es gibt keine Nachtflüge mit Jets (in Meiringen und Payerne wird regelmässig (1x pro Woche) nachts geflogen.
- Es werden keine zusätzlichen Arbeitsplätze nach Emmen verlegt.
Der Gemeinderat Emmen hält fest und bedauert, dass nicht alle Forderungen des Gemeinderates in den Sachplan Militär eingeflossen sind. Er begrüsst aber, dass es keine zusätzlichen F/A-18 Flugbewegungen und keine Nachtflüge mit Jets geben wird.
Der Gemeinderat fordert, dass durch die knapp 1'100 zusätzlichen Jetbewegungen, die drei zusätzlichen Starts und Landungen pro Tag entsprechen, keine extremen Spitzenbelastungen entstehen. Die militärische Nutzung soll planbar, vorhersehbar und für eine Mehrheit der Wohnbevölkerung auch unter dem Aspekt der Lärmbelastung tragbar sein.
Zudem wird er die neue Ausgangslage analysieren und, in Absprache mit dem Regierungsrat, gegenüber den zuständigen Behörden beim Bund klar Stellung nehmen. Der Gemeinderat wird sich weiterhin für verträgliche Bedingungen, im Interesse der Emmer Bevölkerung, engagieren.
Grundsätzliche Zustimmung zum Militärflugplatz Der Gemeinderat hat seit Jahren, unter Berücksichtigung der Wünsche und Bedürfnisse der Emmerinnen und Emmer, eine zwiespältige Haltung gegenüber den Verantwortlichen des Militärflugplatzes vertreten. Einerseits hat er eine grundsätzliche Zustimmung zum Militärflugplatz, als Instrument der Landesverteidigung sowie dessen wirtschaftliche Bedeutung, vor allem für die RUAG Aviation. Dem steht andererseits das Bedürfnis der lokalen Bevölkerung nach möglichst viel Ruhe und wenig Flugbewegungen gegenüber.
Der Gemeinderat Emmen steht deshalb seit Jahren in einem regelmässigen und konstruktiven Dialog mit dem Bundesrat, dem Kommandanten der Luftwaffe und vor allem dem Kommando des Militärflugplatzes, der RUAG und auch dem Schutzverband und vielen Bewohnerinnen und Bewohnern. Die Luftwaffe und das Flugplatzkommando sind sehr bemüht, im Rahmen der Möglichkeiten auf die Bedürfnisse der vom Fluglärm betroffenen Bevölkerung einzugehen.