Haupinhalt

Die 1856 eröffnete Zentralbahn führt von Olten aus vorerst nicht bis nach Luzern, sondern nur bis Emmenbrücke. 1883 dampft die von einer englischen Gesellschaft gebaute Seetalbahn erstmals durch Emmen. 1850 kaufen die Brüder Ludwig und Franz Xaver von Moos eine Liegenschaft in der Emmenweid und legen den Grundstein für die Eisenfabrik von Moos. Französische Investoren gründen 1906 auf der Emmenweid die «Viscose Emmenbrücke», eine Kunstseidenfabrik. Diese beiden Grossunternehmen prägen die Entwicklung der Gemeinde hin zur wichtigsten Industriegemeinde des Kantons nachhaltig.

Die Vorteile, die der Standort Emmen für diese Firmen bot, sind die verkehrstechnische Erschliessung und die zahlreich vorhandenen Arbeitskräfte in der Stadt und Agglomeration. Der Bau der Viscosefabrik hat Signalwirkung für andere Gewerbetreibende; in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts werden zahlreiche Handwerksbetriebe und Baugeschäfte gegründet. Im Zuge dieser wirtschaftlichen Entwicklung entsteht das Industriedorf «Emmenbrücke». Die Arbeiter und Fachkräfte, die auf der Suche nach einer Anstellung nach Emmen strömen, siedeln sich hauptsächlich beim Brückenkopf des Emmenübergangs auf Littauer Seite sowie in der Region Emmenbaum an. Dieser Umstand führt dazu, dass der neu entstehende Ortsteil Emmenbrücke massgeblich durch die Arbeiterinnen und Arbeiter geprägt wird und sich dort eine gesellschaftliche und kulturelle Arbeiterbewegung entfaltet.
Industriequartier Emmenweid