Haupinhalt

22. September 2022
Die Gemeinde Emmen öffnet ihren Kunsttresor! Die Kunstsammlung der Gemeinde Emmen besitzt mehr als 600 Werke. Die Bilder, Zeichnungen und Plastiken setzen farbige Akzente in Büros der Verwaltung und in Schulhäusern, sie markieren Plätze im Freien oder warten im Archiv auf ihre Entdeckung. Jede Woche wird eines dieser Kunstwerke vorgestellt.

Dass sich in der Kunstsammlung Emmen als Solitär auch ein Werk von Karl Gerstner (1930-2017) befindet, geht auf eine Ausstellung in der Gemeindegalerie anno 1976 zurück. Heute hängt das damals erworbene Bild im Vorraum des dritten Stockwerks in der Gemeindeverwaltung. Das streng-geometrisch komponierte, quadratische Bild mit subtiler Reliefstruktur stammt aus der Arbeitsphase der «Color Sounds» und «Color» Forms» von Gerstner. Der Künstler untersuchte damals auf gleichbleibenden Strukturen die Farbklänge auf ihre psychischen Wirkungen hin und spielte mit der Korrelation von Form und Farbe. Seine Bildideen entwickelte der Perfektionist Gerstner systematisch über Jahre hinweg. «Die Bilder von hoher Präzision, formaler Schlüssigkeit und schier unerschöpflichen Entwicklungsmöglichkeiten sind Ergebnisse eines konsequenten theoretischen Denkens und einer überzeugenden visuellen Logik», heisst es dazu im Lexikon zur Kunst in der Schweiz.

Der Basler Karl Gerstner, von der Ausbildung her Grafiker und Typograf, war äusserst vielseitig gestalterisch und unternehmerisch tätig. Zusammen mit Markus Kutter und Paul Gredinger führte er in den Sechzigerjahren die «GGK», lange Zeit eine der erfolgreichsten Werbeagenturen der Schweiz und Deutschlands mit Filialen in vielen Ländern und in Übersee. 1970 zog er sich von der Agentur zurück und widmete sich in Düsseldorf und Basel seiner freien Kunst. Doch die grafische und konzeptuelle Auftragsarbeit liess ihn nie ganz los, er engagierte sich im Verlagswesen und gestaltete monatlich die Titelgeschichten in Magazinen wie «Capital» und «art».

Kunst - Karl Gerstner
Kunst - Karl Gerstner