Gemeinde Emmen
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Rund 300'000 Franken spült die Billettsteuer jährlich in die Gemeindekasse. Geht es nach der FDP, soll dieses Geld künftig bei den Veranstaltern bleiben. Einerseits, um attraktivere Programme mit «namhaften Künstlern» auf die Beine zu stellen, andererseits, um den Kostendruck bei Infrastruktur und Personal abzufedern. Die von den Freisinnigen geforderte Abschaffung der Billettsteuer fand im Rat allerdings keine Mehrheit.
Abschaffung klar abgelehnt
In der Ratsdebatte vom 11. November 2025 überwogen stattdessen die Gegenargumente, die von links bis rechts ins Feld geführt wurden. Ralf Scholze (SVP) sagte: «Aufgrund unserer angespannten finanziellen Lage wäre es nicht sinnvoll, die Billettsteuer abzuschaffen.» Cedric Herbst (SP) ergänzte, auf Einnahmen von rund 300’000 Franken zu verzichten, «bedarf einer wohlüberlegten Begründung, welche die Motionäre schuldig bleiben».
Christian Kravogel (GLP) nannte es «fair, dass alle, die Angebote nutzen, einen Beitrag leisten». Der Gemeinderat unterstrich: «Die Billettsteuer ist nicht automatisch ein Wettbewerbsnachteil. Bei Ticketpreisen zählen meistens die Mieten für Räume und Infrastruktur stärker.» Die Abschaffung scheiterte schlussendlich mit 7 zu 27 Stimmen klar.
Zweckbindung knapp verworfen
In einem zweiten vom Verein FeE eingereichten Vorstoss zum Thema wurde gefordert, dass die Einnahmen aus der Billettsteuer zweckgebunden in Kultur und Breitensport zurückfliessen. FeE-Politikerin Claudia Bachmann begründete das Ansinnen mit Planbarkeit und Fairness: «Die Einnahmen stärken genau den Sektor, der sie generiert.»
SVP und GLP signalisierten Zustimmung; die SP sprach von der «besseren Variante als die Abschaffung». Skepsis kam insbesondere aus der Mitte. Christian Blunschi sah «keinen erkennbaren Mehrwert», warnte vor «unnötigem bürokratischem Aufwand» ohne vorgängiges Konzept. Ähnlich tönte es bei der FDP, die auf einen erhöhten administrativen Verwaltungsaufwand verwies und sich ebenfalls gegen eine Zweckgebundenheit aussprach.
Dieses Mal verfingen die Argumente: Der Vorstoss zur Zweckgebundenheit der Billettsteuer wird mit 19 zu 15 Stimmen knapp abgelehnt. Somit bleibt der Status quo: Die Billettsteuer wird in der Gemeinde Emmen weiterhin erhoben und nicht zweckgebunden.