Die Zielvorgabe ist klar: Der Verkehrsfluss entlang der Seetalstrasse zwischen Seetalplatz und Waldibrücke soll langfristig für alle Mobilitätsteilnehmenden optimiert, die Sicherheit erhöht und Immissionen für die Anwohnerinnen und Anwohner reduziert werden. Ein wesentlicher Bestandteil zur nachhaltigen Optimierung dieses Verkehrsabschnitts bildet die Zweckmässigkeitsbeurteilung (ZMB) der Umfahrung Emmen Dorf.

Infoveranstaltung zum Abschluss der Phase 1
Mit Abschluss der Phase 1 der ZMB liegen nun diverse Varianten mit unterschiedlichen Ansätzen zur Lösung des Verkehrsproblems im Raum Emmen Dorf vor. Im Zuge einer öffentlichen Informationsveranstaltung präsentierten Kanton und Gemeinde vor rund 90 direkt betroffenen Anwohnern und interessierten Personen am 15. Januar 2020 eine erste Vorauswahl der Varianten für die weitere fachliche Vertiefung (Phase 2). Diese Vorauswahl umfasst folgende, grob zusammengefasste Variantenfamilien:

Aufwertung Seetalstrasse
Ein Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) mit eigener Fahrspur für die Busse soll die Seetalstrasse für den Velo- und Fussverkehr aufwerten und zur Verbesserung der Stabilität des öffentlichen Verkehrs sowie des Ortsbildes beitragen.

Umfahrung Emmen Dorf Nord
Die geprüften Umfahrungsvarianten Emmen Dorf Nord führen zu einer Verkehrsentlastung im Siedlungsgebiet und einer Verbesserung des Verkehrsflusses. Ebenso wird die Zuverlässigkeit des Busverkehrs erhöht.

Umfahrung Emmen Dorf und Rüeggisingen
Als weitere Stossrichtung wurde eine kombinierte Umfahrung von Emmen Dorf und Rüeggisingen in Betracht gezogen. Um das Siedlungsgebiet zu entlasten, wird dabei die Nordumfahrung ab Emmen Dorf entlang der A2 an die Rüeggisingerstrasse geführt.

Umfahrung Emmen Dorf Süd
Ebenfalls geprüft wurden verschiedene Varianten einer südlichen Umfahrung von Emmen Dorf. Diese Varianten weisen zwar Verbesserungen in den Bereichen Verkehrsqualität und Siedlungsentwicklung auf, fallen mit starken Eingriffen in die Natur, bautechnischen Risiken und hohen Kosten jedoch derart negativ ins Gewicht, dass sich das Projektteam um die Dienststelle Verkehr und Infrastruktur (vif) des Kantons Luzern zunächst dazu entschloss, die südlichen Umfahrungsvarianten nicht weiterzuverfolgen.

Aufgrund einiger Rückmeldungen während der öffentlichen Informationsveranstaltung hat die Projektleitung nun jedoch entschieden, dass in der Phase 2 die Varianten der Variantenfamilie Umfahrung Emmen Dorf Süd nochmals hinsichtlich der Machbarkeit (Auswirkungen Umwelt und Denkmalschutz sowie bau- und verkehrstechnische Machbarkeit) vertieft zu prüfen sind. Falls sich kein No-Go zeigt, soll mindestens eine Variante der Variantenfamilie wieder in den zu berücksichtigenden Variantenfächer für die Phase 2 und Phase 3 aufgenommen werden.

Zusätzlicher Lösungsansatz und weiteres Vorgehen
Ebenfalls wurde an der Infoveranstaltung ein weiterer Variantenansatz eingebracht, bei welchem eine Tunnellösung im geplanten Damm entlang der Reuss (Projekt Hochwasserschutz) berücksichtigt werden soll. Auch dieser Lösungsansatz wird zwecks vertiefter Abklärungen in die Phase 2 aufgenommen.

Ab Februar 2020 wird mit Phase 2 der Zweckmässigkeitsbeurteilung Umfahrung Emmen Dorf gestartet. Der Startschuss für Phase 3 soll Anfang 2021 fallen, sodass im zweiten Halbjahr 2021 eine Bestvariante präsentiert werden kann, wobei es sich zu diesem Zeitpunkt um eine rein fachliche Einschätzung handelt. Die politische Diskussion wird nach Abschluss der Phase 3 geführt.

Weitere Informationen zur ZMB Umfahrung Emmen Dorf finden sich hier.