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Vom Programmieren zum Musizieren: Das Projekt Keydo

8. Juli 2025
Keydo ist ein niederschwelliges Musizierangebot für Kinder in Tagesstrukturen oder Primarschulen. Simon Reichmuth ist Primarlehrer und unterrichtete im vergangenen Schuljahr Keydo an den Tagesstrukturen Erlen, Rüeggisingen, Riffig und Erlen. In den Minikeyboard-Kursen lernen die Kinder eine Programmiersprache kennen, welche sie durch das Spielen von bekannten Popsongs führt. Auch eigene Kreationen sind damit möglich. Mit Simon sprach Roman Decurtins, Schulleiter der Primarschule Krauer.

Wie ist es, im Schulhaus Krauer zu unterrichten?
Simon Reichmuth: Mir gefällt es, hier zu arbeiten. Als Lehrperson ist kein Tag wie der andere und dennoch ist es ein gutes Gefühl, wenn du merkst, dass die Klasse Fortschritte macht und sich deine Arbeit immer wieder positiv auf den Schullalltag der Kinder auswirkt. Im Schulhaus Krauer arbeite ich mit vielen aufgestellten Lehrpersonen zusammen. Was will man mehr?

Seit Oktober 2024 unterrichten Sie das Projekt Keydo im Auftrag des Tastenvereins. Sie haben bereits erste Erfahrungen an den Tagesstrukturen Erlen, Rüeggisingen, Riffig und Meierhöfli gesammelt. Wie waren Ihre Erfahrungen mit dem Projekt Keydo bisher?
Durchwegs positiv. Es ist eine schöne Aufgabe, den Kindern neue Zugänge zu ermöglichen. Im schulischen Umfeld ist es nicht immer einfach, musikalische Fortschritte zu machen, da viele Kinder und Erwachsene denken, man sollte besonders gut singen oder ein Instrument spielen können, um überhaupt Musik machen zu können. Bei Keydo merken die Kinder schnell, dass dies keine Voraussetzungen sind. So sind die Kinder bei den Kursen sehr aktiv dabei und fallen durch ihre hohe Motivation und ihrem grossen Interesse am Musizieren positiv auf.

 

Bei Keydo entdecken die Kinder schnell, dass man auch Musik machen kann, ohne gut singen oder ein Instrument spielen zu müssen.

Simon Reichmuth
So sieht die Keydo-Programmiersprache aus.

 

Wie viele Kinder und Kurse können Sie neben Ihrem Pensum als Fachlehrperson an der Primarschule in Emmen mit dem Projekt erreichen?
An den vier Tagesstrukturen waren es im aktuellen Schuljahr vier Kurse mit insgesamt 45 Kindern. Für die drei Kurse am Mittwochnachmittag am Standort Krauer haben sich rund 27 Kinder angemeldet. Gerne möchte ich im nächsten Schuljahr die Kurse erneut anbieten und dazu zwei bis vier Klassen als Lehrperson im Unterricht begleiten. Falls dies also wie geplant stattfinden wird, werden es bis Ende des nächsten Schuljahres über 200 Kinder sein, welche an Keydo-Kursen Kursen teilgenommen haben.

Bei so viel Musik und Kindern kann man da noch ruhig schlafen?
Es ist ein schönes Gefühl zu sehen, wie die Kinder aus sich herauskommen und voll dabei sind. Und für die Lautstärke gibt es zum Glück Kopfhörer.

Kinderhände an einem Keyboard.
Mit Keydo sind auch Eigenkreationen möglich. (Bild: S. Mainzen)