Haupinhalt
Siegerprojekt für Zentrumsentwicklung beim Sonnenplatz steht fest
Das Siegerprojekt des Teams Steib Gmür Geschwentner Kyburz Partner AG mit koepflipartner Landschaftsarchitekten Luzern überzeugte das zehnköpfige Beurteilungsgremium insbesondere mit der Durchlässigkeit der Baustruktur und der Einbindung des schützenswerten Gasthauses Adler entlang der Gerliswilstrasse. Zudem werde mit den Neubauten eine hohe bauliche Dichte mit gleichzeitig guten aussenräumlichen Qualitäten erzielt, würdigt die Jury das Projekt in ihrem Schlussbericht.
Wohn- und Nutzungsmix mit Grünräumen
Auf dem Areal Sonne zwischen der Gersag- und Gerliswilstrasse in Emmenbrücke soll in den nächsten Jahren ein attraktives Quartier mit einem mehrheitlichen Anteil an Wohnnutzungen entstehen. Die Komposition des Siegerprojekts besteht zum einen aus vier Baukörpern entlang der nördlichen und östlichen Perimeterlinie, zum anderen aus möglichen Ersatzneubauten entlang der Gerliswilstrasse. Die geplanten vier Baukörper bilden zusammen mit den bestehenden Bauten bzw. Ersatzneubauten entlang der Gerliswilstrasse ein Ensemble mit einem begrünten, offenen Freiraum. Dabei sind alle neuen Gebäude als prägende Einzelbauten konzipiert und so angeordnet, dass sie Sichtverbindungen in alle Richtungen freigeben.
Entlang der Gersagstrasse betonen die Neubauten den städtischen Strassenraum, welcher sich durch die Gebäudezwischenräume mit dem neuen Siedlungsraum verbindet. Publikumsorientierte Erdgeschossnutzungen sorgen zusammen mit einem mit Bäumen gesäumten Trottoirbereich inklusive Veloweg für eine weitere Belebung.
Qualitative Aufwertung am Sonnenplatz
"Das Vorgehen im Bebauungsplangebiet Sonne ist ein Musterbeispiel für eine qualitätsvolle, städtebauliche Entwicklung über mehrere Grundstücke", lobt Enzo Gemperli, Leiter Departement Hochbau und Planung bei der Gemeinde Emmen, das Siegerprojekt. Hervorzuheben seien insbesondere die gute Einbettung in die städtebauliche Struktur und in das bestehende Ortsgefüge sowie die hohe Qualität und Diversität des Wohnungsangebotes.
"Mit der mass- und sinnvollen Verdichtung, der durchlässigen Ausgestaltung sowie den begrünten Aussenräumen und der Durchwegung schliesst die Überbauung Sonne nicht bloss eine Siedlungslücke, sondern erzielt eine sowohl funktionale wie auch ästhetische Aufwertung des Begegnungsortes rund um den Sonnenplatz", bilanziert Gemperli. Da das Gasthaus Adler am Sonnenplatz mit einem möglichen Erweiterungsbau in den Bebauungsplan miteingebunden wird, bleibt überdies die historische Substanz des Gebiets erhalten.
Anliegen der Emmer Bevölkerung
Das Konzept deckt sich mit den Erkenntnissen aus der Bevölkerungsumfrage im Zuge der laufenden Ortsplanungsrevision, wonach die Emmer Bevölkerung dem Gebiet Sonnenplatz eine hohe Bedeutung für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde attestiert. "Die Emmerinnen und Emmer haben sich deutlich für eine hochwertige Verdichtung an zentraler Lage ausgesprochen", konstatiert Josef Schmidli, Gemeinderat und Direktor Bau und Umwelt. "Es ist sehr erfreulich, diesem Ansinnen mit dem Siegerprojekt ein Gesicht geben zu dürfen."
Tatsächlich soll gemäss Bevölkerungsumfrage das städtebauliche Gesamtkonzept eine hochwertige Verdichtung in den Zentrumszonen ermöglichen und somit neuen Raum für Wohnen und Arbeiten schaffen. Eine Aufwertung mit mehr Aufenthaltsqualität wird für das Gebiet rund um den Sonnenplatz explizit gewünscht. 83 Prozent der Umfrageteilnehmenden möchten, dass der Sonnenplatz zukünftig mehr zum Verweilen einlädt und die Verbindung zu Bus und Bahn verbessert wird.
Für das Gebiet bestehe grosses Potenzial für eine neue, qualitativ hochwertige Zentrumsentwicklung, betont Gemeinderat Josef Schmidli. "Durch den geplanten Ausbau des Bahnhofs Gersag in Kombination mit dem neuen Bus-Hub wird dieses Gebiet einen Belebungsschub erfahren. Der neue Siedlungsraum auf Grundlage des Siegerprojekts nimmt diesen Schub auf und leistet städtebaulich wie auch wirtschaftlich einen wesentlichen Beitrag zur attraktiven Entwicklung im Zentrum von Emmen", sagt Schmidli.
Erste Neubauten sollen 2024 fertig sein
Das Siegerprojekt ist das Resultat eines mehrstufigen Studienauftrags über ein Areal mit sechs Eigentümern. Insgesamt haben sechs anerkannte Planerteams daran teilgenommen. Mit der Wahl des Siegerprojekts ist die Bebaubarkeit des Areals nun einen grossen Schritt weiter. Als nächstes wird der notwendige Bebauungsplan von der Gemeinde erarbeitet.
Der Grobzeitplan sieht vor, dass mit den Bauarbeiten der ersten Gebäude Anfang 2022 begonnen wird und dass diese ab 2024 bezogen werden können.
Zugehörige Objekte
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