Haupinhalt

24. August 2023
Mit dem durchs Emmer Stimmvolk gutgeheissenen Erweiterungsprojekt im Hübeli ist die Schulraumstrategie der Gemeinde Emmen in der konkreten Umsetzung angelangt. Nun drängt sich mit einem Provisorium im Gersag ein weiteres Schlüsselelement zur Sicherstellung des benötigten Schulraums in den Vordergrund – und hat dabei gleich einen doppelten Zweck mit im Gepäck.

Emmen benötigt mehr Schulraum. Um die steigenden Schülerzahlen aufzufangen, sind im Rahmen des Masterplans Schulinfrastruktur für die nächsten gut zwanzig Jahre auf dem Gemeindegebiet diverse Sanierungs- und Erweiterungsprojekte vorgesehen. Darunter etwa die Erweiterung der Schulanlage Hübeli, die als erster wichtiger Meilenstein innerhalb der Gesamtstrategie im März 2023 von der Emmer Stimmbevölkerung mit grosser Mehrheit gutgeheissen wurde. Auch das Erweiterungsprojekt auf der Schulanlage Meierhöfli, wofür derzeit die Gesamtleistungssubmission läuft, fungiert hierbei als zentrales Element.

Der Bedarf nach zusätzlichem Schulraum kann mit Erweiterungen und Sanierungen bestehender Anlagen indes nicht gedeckt werden – dies vor allem im südlichen Teil der Gemeinde (Gersag, Meierhöfli, Seetalplatz), wo sich die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung und -zunahme in den kommenden Jahren besonders akzentuieren wird. Das zentrale Projekt, um den Anstieg der Schülerzahlen in Emmen aufzufangen, bildet deshalb eine neue zentrale Schulanlage für 18 Klassen im Raum Gersag/Meierhöfli, die der Gemeinderat auf dem Areal Rosenau plant.

Ein Provisorium als Lückenschliesser
Allein, ein neuer Schulstandort realisiert sich nicht von heute auf morgen. Die geplante Schulanlage Rosenau soll 2032 eröffnet werden. Bis dahin gilt es, die Kapazitätslücke anderweitig zu schliessen. Die Schüsselrolle dabei: ein Provisorium, das zunächst im Gersag und anschliessend auf anderen Schulstandorten temporär zum Einsatz kommen soll. Damit könne mit einem kostenschonenden und betriebsgerechten Projekt der nötige Schulraum zur Verfügung gestellt werden, um so den eingeschlagenen Weg der Schulraumplanung weiter zu gehen, erklärt der Gemeinderat.

Das Provisorium übernimmt eine doppelte Rolle: Einerseits deckt es in einer ersten Phase das Schulraumdefizit, ehe 2032 die neue Schulanlage Rosenau eröffnet werden kann. In der Folge dient das Provisorium andererseits als temporärer Schulraum während der anstehenden Sanierungen auf anderen Schulanlagen.

Gute Argumente fürs Gersag
Dass das Provisorium in der ersten Phase zwecks Schliessung der Kapazitätslücke bis 2032 auf dem Schulareal Gersag zum Einsatz kommen soll, macht aus mehreren Gründen Sinn: Der Standort eignet sich sowohl hinsichtlich des Raumbedarfs auf Sekundarstufe (das Gersag ist Sek-Standort) als auch bezüglich des Raumbedarfs der Einzugsgebiete Meierhöfli, Gersag, Krauer, Hübeli und Rüeggisingen (unter Berücksichtigung zumutbarer Schulwege).

Hinzu kommt, dass temporäre Räumlichkeiten in der Nähe einer Schulanlage sein müssen, damit die betrieblichen Strukturen und allgemeinen Infrastrukturen wie Sportanlage, Mehrzweckräume oder Werkräume optimal genutzt werden können. «Auch für die Organisation, eine effiziente Bewirtschaftung sowie für die Identifikation der Schuleinheit ist die räumliche Nähe wichtig», betont Gemeinderat Brahim Aakti, Direktor Bildung und Kultur.

Ein weiterer Vorteil: Die Landfläche, auf der das Provisorium vorgesehen ist, befindet sich im Besitz der Gemeinde Emmen. Zu stehen kommen soll der temporäre Bau auf dem Rasenfeld zwischen der Dreifachsporthalle und dem roten Allwetterplatz. Letzterer dient sodann als Pausenplatz, wobei mit dem angrenzenden, neuen Kunstrasen eine grosse zusätzliche Aussenfläche zur Verfügung steht.

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Situation Schulanlage Gersag.

Sieg auf ganzer Strecke
Von den insgesamt acht Submissionseingaben sticht jene der Firma Wenger Holzbau aus Unterseen (BE) hervor. Bei allen Zuschlagskriterien hat dieses Projekt die meisten Punkte erzielt. «Der Unternehmer hat mit einer Mischung aus Holzmodulbau und Holzelementbau ein betrieblich gutes Projekt mit überzeugenden Grundrissen erarbeitet, das auch durch die tiefsten Investitionskosten überzeugte», erläutert Bildungsdirektor Aakti.

Der finale Zuschlag steht indes noch aus. Der beantragte Ausführungskredit in Höhe von rund 4,5 Millionen Franken bedarf der Genehmigung durch den Einwohnerrat, der am 19. September 2023 über das Geschäft befinden wird. Alsdann ist vorgesehen, dass die Emmer Schülerinnen und Schüler das Provisorium per Schulanfang im August 2024 mit Leben füllen werden. Der vollständige Bericht und Antrag an den Einwohnerrat mit detaillierten Ausführungen zum Projekt findet sich online mit Geschäftsnummer 31/23.

Klassenzimmer
So dürfte es dereinst im geplanten Provisorium aussehen: Referenzbild Klassenzimmer der Firma Wenger Holzbau, die das Projekt ausführen soll. (Bild: zvg)

Zugehörige Objekte

Name
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