Haupinhalt

Den politisch passiven Emmerinnen und Emmern auf der Spur

12. April 2023
Verdrossenheit? Fehlende Zeit oder schlicht Desinteresse? Über die Ursachen für eine tiefe Beteiligung an Wahlen und Abstimmungen kann lange spekuliert werden. Die Gemeinde Emmen möchte es genauer wissen und lotet in Zusammenarbeit mit HSLU-Studierenden die Gründe für die Polit-Abstinenz der Emmerinnen und Emmer aus.

Ohne Partizipation keine Demokratie. Wenn es um die Gestaltung und Entwicklung eines Gemeinwesens geht, ist es unerlässlich, dass die Bürgerinnen und Bürger an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen teilhaben – etwa, indem sie von ihrem Stimm- und Wahlrecht Gebrauch machen oder sich anderweitig an öffentlichen Diskursen einbringen. Eine Gemeindeverwaltung ist schliesslich für die gesamte Bevölkerung zuständig.

Äussern sich immer nur wenige Menschen zu richtungsweisenden Entscheidungen, bleiben wichtige Anliegen und Interessen notgedrungen auf der Strecke. Gerade in Zeiten des rasanten digitalen Wandels, in der neue Gewohnheiten und Bedürfnisse im Eiltempo entstehen und entsprechend nach neuen Angeboten und Dienstleistungen verlangen, ist es für die Gemeindeverwaltung unabdingbar zu wissen, wie die Bevölkerung in die Weiterentwicklung der Behördeninstitution miteinbezogen werden kann, um deren zukünftigen Bedürfnisse optimal zu bedienen.

Forschungsgruppe sucht nach Antworten
Wie die tiefen Stimmbeteiligungen im Rahmen der jüngsten Urnengänge in der Gemeinde Emmen bekräftigen, ist es mit der politischen Partizipation der Emmerinnen und Emmer allerdings nicht weit her. Woran liegt das? Wer sind die Stimmberechtigten, die nicht wählen – und wieso? Was ist nötig, um sie zur Partizipation zu motivieren? Was kann die Gemeindeverwaltung tun? Und wie lassen sich jene Bevölkerungsschichten integrieren, die nicht stimmberechtigt sind?

Dies sind die Leitfragen, denen nun eine Forschungsgruppe des Competence Centre Design & Management der Hochschule Luzern im Departement Design & Kunst in einem angewandten Studienprojekt nachgeht. Die Gruppe setzt sich zusammen aus Studierenden aus Peru, Indien, den Philippinen, der Schweiz, Iran, China, Russland und der Ukraine. Seitens Gemeinde Emmen werden sie von der Abteilung Change und Digitale Transformation begleitet, welche den praxisorientierten Rahmen des Forschungsprojekts definierte.

Die HSLU-Studierenden werden sich über verschiedene Kanäle Zugang zur Emmer Bevölkerung verschaffen, um Einblicke in das abgesteckte Themenfeld zu erhalten. Die Erkenntnisse werden anschliessend aufbereitet und in einer Abschlusspräsentation unterbreitet. Im besten Fall resultieren daraus konkrete Massnahmen, um die politische Partizipation der Emmerinnen und Emmer zu steigern.

Der Projektauftakt inklusive Grusswort von Gemeindepräsidentin Ramona Gut fand am 11. April 2023 statt.

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HSLU
Wie kann die kulturell und sozial vielfältige Bevölkerung von Emmen in der Entwicklung der kommunalen Verwaltung miteinbezogen werden, sodass zukünftige Bedürfnisse optimal bedient werden können? (Bild: pbu)