Haupinhalt

Emmer Parlament stimmt Bebauungsplan Sonne deutlich zu

20. März 2024
Mit dem überarbeiteten Bebauungsplan und der Teilzonenplanrevision für das Areal Sonne schafft es der Gemeinderat Emmen im zweiten Anlauf, die Bevölkerung und das Parlament vom Projekt zu überzeugen.

Was bedeutet «zentraler, hochwertiger Wohnraum»? Dass diese Begriffe sehr individuell definiert werden, zeigt der lange Weg des Bebauungsplans Sonne in Emmen. Das Areal Sonne liegt zwischen wichtigen Begegnungsorten für Emmerinnen und Emmer wie Sonnenplatz oder Bahnhof Gersag. Aufgrund dieser zentralen Lage soll es vielfältigen Ansprüchen und Anforderungen gerecht werden. Nachdem das Parlament den ersten Bebauungsplan im März 2022 mit knapper Mehrheit ablehnte, ist es dem Emmer Gemeinderat nun gelungen, Konsens auf breiter Ebene zu schaffen.

Neues Vorgehen zahlt sich aus
Der 2022 abgelehnte Bebauungsplan wurde angepasst und das Verfahren inklusive kantonaler Vorprüfung und öffentlicher Mitwirkung nochmals neu eingeleitet. Dieses Mal fand die erste Lesung im Parlament bereits vor der öffentlichen Auflage statt. Ein Novum in der Geschichte der Gemeinde Emmen, das sich auszahlt: Nur zwei Stellungnahmen und zwei Einsprachen sind während der Auflage eingegangen.

Die beiden Einsprachen stammten vom Besitzer des derzeit geschlossenen Gasthauses Adler, das sich auf dem Areal befindet. Er hatte sein Grundstück zwischenzeitich allerdings an die Immobilienfirma Realstone verkauft, worauf die Einsprachen zurückgezogen wurden. An der Einwohnerratssitzung vom 12. März 2024 hat das Parlament den neuen Bebauungsplan Sonne sowie die dazugehörige Teilzonenplanrevision Sonne einstimmig angenommen.

«Die intensiven Diskussionen wurden in den letzten Jahren geführt, so dass mittlerweile ein Bebauungsplan vorliegt, der eine qualitätsvolle Überbauung an zentraler Lage sichert», hält Mitte-Einwohnerrat Christian Blunschi namens der vorberatenden Bau- und Verkehrskommission (BVK) fest.

Mehr Grünflächen und weniger Parkplätze
Der Konsens geschafft wurde schliesslich durch Anpassungen wie weniger Parkplätze, mehr Grünraum und eine vergrösserte Hoffläche im Zentrum des Areals. Darüber hinaus wurden Wohnraum für Eigentum sowie bezahlbarer Wohnraum in die Regularien des Bebauungsplans Sonne aufgenommen.

«Der politische Prozess bis hierhin war gut und wichtig», ist Andreas Roos, Gemeinderatsmitglied und Direktor Bau und Umwelt, überzeugt. Das Areal Sonne geniesse durch seine zentrale Lage und die heterogene Zusammensetzung einen speziellen Status in der Gemeinde und bedürfe einem besonders sorgfältigen Planungsprozess. «Ich freue mich über die Zustimmung aus dem Parlament und dass wir das Projekt nun vorantreiben können.»

Der Beschluss aus dem Emmer Parlament untersteht nun innerhalb einer Frist von 60 Tagen dem fakultativen Referendum, bevor das Geschäft schliesslich vom Luzerner Regierungsrat genehmigt werden muss. Laufend aktuelle Informationen zum Projekt Areal Sonne finden sich auf der Projektwebseite. Die vollständige Aufzeichnung des Livestreams der Einwohnerratssitzung vom 12. März 2024 kann online nachgehört werden.

Ein Quartier.
Visualisierung des Areals Sonne: Ergebnis des Wettbewerbs aus dem Jahr 2019 (Baubereiche A–D). (Bild: zvg)