Gemeinde Emmen
Rüeggisingerstrasse 22
6021 Emmenbrücke
041 268 01 11
emmen@emmen.ch
Bereits im Vorfeld hatte der Gemeinderat in seiner schriftlichen Antwort auf die Interpellation der Mitte bestätigt, dass das Hauptgebäude des «Adlers» erhalten bleiben und saniert werden soll – der rückwärtige Saalanbau hingegen einem Neubau weicht.
Christian Meister (Die Mitte) betonte in der Ratsdebatte, dass die Interpellation zwei Anliegen verfolge: Einerseits die konkrete Zukunft des «Adlers», andererseits den allgemeinen Umgang mit schützenswerten Objekten. Der «Adler» sei ein emotional aufgeladenes Thema, das in der Bevölkerung grosse Resonanz ausgelöst habe – auch weit über Emmen hinaus. Mit dem Engagement der Eigentümerschaft zeigte sich Meister zufrieden.
Auch Claudia Stofer (SP) sprach sich grundsätzlich für den Erhalt des «Adlers» aus. Ein formeller Denkmalschutz komme aus Sicht der SP allerdings zu spät, da der Bebauungsplan bereits rechtskräftig sei. Entscheidend sei nun, dass die Gemeinde den weiteren Prozess eng begleite – und die zugesagte Sanierung auch tatsächlich umgesetzt werde.
Auch aus der FDP gab es Zustimmung zum geplanten Erhalt des Gebäudes. Man begrüsse die Integration des «Adlers» in die geplante Sonne-Überbauung, heisst es sinngemäss. Gleichzeitig wurde der Wunsch geäussert, dass der Gemeinderat den Einwohnerrat auch künftig transparent über den Fortgang der Arbeiten informiert.
Denkmalschutz: Forderung nach klarerer Haltung
Kritischer fiel Meisters Einschätzung beim zweiten Teil der Antwort aus: Die Gemeinde verfüge über mehr Handlungsspielraum, als vom Gemeinderat dargestellt. Gerade wenn Gebäude bewusst dem Verfall überlassen würden, müsse entschieden gegengesteuert werden. Meister forderte in diesem Zusammenhang eine ganzheitlichere Betrachtung und ein aktiveres Ausschöpfen aller verfügbaren Mittel – auch in Zusammenarbeit mit dem Kanton.
Auch für die Fraktion Grüne/GLP blieb die Haltung des Gemeinderats in Sachen Denkmalschutz insgesamt zu vage. Christian Kravogel bemängelte, dass sich die Antwort stark auf baurechtliche Aspekte konzentriere, dem Denkmalschutz aber zu wenig Gewicht beimesse. Hier brauche es in Zukunft mehr Klarheit und Verbindlichkeit.