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Vögel im Siedlungsgebiet wünschen sich Lebensraum, nicht Futter

6. März 2025
Vögel bereichern unsere Umgebung mit ihrem Gesang und spielen eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht. Doch in Siedlungsgebieten finden sie oft nur wenig Nahrung und Nistplätze. Die Umweltberatung Luzern zeigt, wie wir Gärten und Balkone mit einfachen Massnahmen vogelfreundlich gestalten können und weshalb das besser ist, als die Tiere direkt zu füttern.

Vögel sind nicht ein wichtiger Bestandteil der Natur und für uns Menschen von grosser Bedeutung. Sie regulieren Schädlinge, bestäuben Pflanzen und tragen zur Verbreitung von Samen bei. Um fortzubestehen, sind sie auf strukturreiche Lebensräume mit ausreichend Nahrung und Nistplätzen angewiesen – und genau diese werden zunehmend rar. 40 Prozent der in der Schweiz brütenden Vogelarten sind vom Bundesamt für Umwelt als gefährdet eingestuft.

Vogelfreundliche Privatgärten
Ein Garten allein ersetzt zwar keinen vollständigen Lebensraum, kann aber ein wertvoller Bestandteil davon sein. Mit einheimischen Wildsträuchern, blühenden Wiesen, Hecken und naturnahen Strukturen lassen sich Rückzugsorte schaffen, die Vögeln das ganze Jahr über Schutz und Nahrung bieten. Wer seinen Garten vogelfreundlich gestaltet, trägt nicht nur zur Förderung der Artenvielfalt bei, sondern kann auch das natürliche Verhalten der Tiere aus nächster Nähe beobachten und ihren Gesang geniessen.

Vögel in der Schweiz besiedeln Gewässer, Feuchtgebiete, Landwirtschaftsland, Wälder und Siedlungen. Viele Arten dürfen weder gefangen noch getötet werden, und ihre Nester sind ganzjährig zu bewahren. Wenn Vögel an einem ungünstigen Ort brüten, soll das Ende der Brutzeit abgewartet werden, bevor eingegriffen wird.

Naturnahe Gestaltung statt Fütterung
Meist besuchen Vögel unsere Gärten, weil sie auf Nahrungssuche sind. Sie ernähren sich von Insekten, Beeren oder den Samen von Wildpflanzen. Manche Arten brüten auch in unmittelbarer Hausnähe.

Besonders wertvoll sind naturnahe, giftfrei bewirtschaftete Gärten mit vielfältigen Strukturen. Alte Bäume mit Höhlen, wilde Ecken mit Totholz, ungemähte Wiesen oder dichte Hecken bieten Nistplätze und Verstecke.

Umweltberatung Luzern

Obwohl die Fütterung von Vögeln vielen Menschen Freude bereitet, ist sie aus ökologischer Sicht nicht notwendig und kann in manchen Fällen sogar schädlich sein. Entscheidend ist vielmehr, ihnen durch eine naturnahe Umgebung eine langfristige Nahrungsquelle zu bieten.

Wer mehr über die Gestaltung eines vogelfreundlichen Gartens erfahren möchte, findet wertvolle Tipps in der elektronischen Broschüre oder auf der Webseite der Umweltberatung Luzern. In der Gemeinde Emmen gibt es zwei besondere Angebote für alle, die ihren Garten naturnah gestalten möchten:

Wer Unterstützung bei der naturnahen Gestaltung des eigenen Gartens oder Balkons sucht, kann sich von lokalen (G)Arten-Coaches unverbindlich und kostenlos beraten lassen.

Im Rahmen des Projekts (G)Artenvielfalt Innerschweiz der Albert Köchlin Stiftung wurden fünf Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Emmen geschult. Sie stehen für persönliche Beratungen direkt vor Ort zur Verfügung. Anmeldung unter garten-vielfalt.ch/coaching oder 041 226 41 32.

   

Die Gemeinde Emmen und die Stiftung Pusch führen am 19. März 2025 von 19.30 bis 21.30 Uhr in der Aula des Schulhauses Gersag eine Veranstaltung durch, die sich auf das Anlegen von Blumenwiesen fokussiert. Teilnehmende erfahren kostenlos alles über die Vorteile von kleinen Wildblumenwiesen und wie sie diese selbst anlegen können. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Weitere Infos unter diesem Link.

 

 

Ein grüner Vogel.
Der Grünfink ist in weiten Teilen der Schweiz häufig anzutreffen. (Bild: zvg)
Name
Vögel im Garten _ Umweltberatung Luzern (PDF, 4.4 MB) Download 0 Vögel im Garten _ Umweltberatung Luzern