«Um die Klimaerwärmung wirksam zu bekämpfen, müssen alle Regionen und Gemeinden einen Beitrag leisten», erklärt Jonas Ineichen, Einwohnerrat der SP-Fraktion. «Unser Postulat will erreichen, dass Emmen sich dieser Verantwortung bewusst ist und konkrete Schritte unternommen werden, um diesen grossen Herausforderungen zu begegnen.» Man müsse jetzt vorausschauend planen und konkrete Massnahmen ergreifen, um den CO₂-Ausstoss in den Griff zu bekommen, bevor es in einigen Jahren zu spät sei.

Auf kantonaler wie auch nationaler Ebene seien diesbezüglich die Weichen bereits in die richtige Richtung gestellt worden. 2019 hat sich der Bund zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden, und im Kanton Luzern trat eines der schweizweit modernsten Energiegesetze in Kraft. Die Postulantinnen und Postulanten fordern deshalb, dass auch die Gemeinde Emmen auf kommunaler Ebene ernsthafte Bemühungen unternimmt und einen Beitrag leistet.

Konkrete Ziele und Massnahmen
Im Postulat (47/22) wird der Gemeinderat aufgefordert, einen Planungsbericht zu erstellen und darin aufzuzeigen, «welche Zielsetzungen, Zeiträume und Massnahmen er in Bezug auf den Klimaschutz vorsieht», präzisiert Ineichen. Um einen wirkungsvollen Klimaschutz zu erreichen, haben die Postulantinnen und Postulanten zudem definiert, welche Massnahmen und Ziele zwingend in den Planungsbericht einfliessen müssen und dafür einen Katalog von nötigen Schritten definiert.

«Um die Klimaerwärmung zu begrenzen, müssen wir einen effizienteren und bewussteren Umgang mit unserer Energie pflegen», wie Ineichen weiter ausführt. «Die Erreichung einer 2000-Watt Gesellschaft bis 2040 ist eine Herausforderung. Mit weiteren Effizienzsteigerungen bei Geräten und Gebäuden und mit einer Anpassung unseres Konsumverhaltens ist diese aber zu bewältigen.» Auch der Ausstoss von energiebedingten Treibhausgasen auf Gemeindegebiet soll bis 2040 auf null Tonnen reduziert sowie sämtliche auf dem Gemeindegebiet immatrikulierten Fahrzeuge ausschliesslich erneuerbar angetrieben werden.

Zustimmung bei Gemeinderat
Der Gemeinderat anerkennt die Forderungen der Postulantinnen und Postulanten, dass die Gemeinde ihr Möglichstes tun und geeignete Massnahmen ergreifen muss, um den CO₂-Ausstoss zu minimieren sowie das Netto-Null-Ziel zu erreichen. Der Gemeinderat ist bereit, dass Postulat entgegenzunehmen sowie in einem nächsten Schritt eine ganzheitliche Energie- und Klimastrategie zu erarbeiten und konkrete Massnahmen abzuleiten.

In der Beantwortung des Postulats hält der Gemeinderat weiter fest, dass bereits im Legislaturprogramm 2022-2025 Ziele im Bereich Klima und Energie definiert sind. Diese sowie weitere vorhandene Grundlagen sollen im Prozess der Erarbeitung des Planungsberichtes einfliessen, damit gewährleistet werden kann, dass möglichst alle Einflussfaktoren sowie deren Auswirkungen berücksichtigt werden.

Auf Basis einer IST-Analyse soll eine Klimabilanzierung erstellt und daraus konkrete Ziele und Meilensteine abgeleitet werden. Zudem soll das Potential für Einsparungen der Gemeinde unter Berücksichtigung der von den Postulantinnen und Postulanten geforderten Massnahmen bestimmt und konkrete Handlungsansätze formuliert werden.

Das Postulat wird an der Einwohnerratssitzung vom 16. Mai 2023 behandelt. Die vollständige Traktandenliste inklusive Direktlinks auf sämtliche zugehörigen Parlamentsgeschäfte findet sich auf der Gemeindewebsite.