Inhalt
WCs für alle: Emmer Schulen sollen genderneutrale Toiletten erhalten
Alle Kinder, einschliesslich nicht-binärer und transgender Kinder, sollen ohne Diskriminierung und Ausgrenzung Zugang zu angemessenen Toilettenanlagen haben. Hierin gründet die erklärte Absicht der Einwohnerrätinnen und Einwohnerräte von GLP, SP und Grüne, die mittels eines kürzlich eingereichten Postulats (49/23) die Ergänzung von genderneutralen Toiletten in den Kindergärten, Basisstufen und Primarschulen der Gemeinde Emmen fordern. «Indem wir genderneutrale Toiletten einführen, beenden wir diskriminierendes Mobbing», heisst es im Vorstoss.
Die Postulantinnen und Postulanten erkennen eine wachsende Notwendigkeit, eine inklusive und geschlechtergerechte Umgebung in den Bildungseinrichtungen zu schaffen. So würde die Praxis, Toiletten nach Geschlecht aufzuteilen, eine traditionelle Geschlechterbinarität widerspiegeln, die nicht der Realität der Geschlechteridentitäten entsprechen würde. Weiter wird mit Bezug auf eine SRF-Umfrage vom Juni 2023 darauf hingewiesen, dass sich sechs Prozent der Bevölkerung als anders als männlich oder weiblich bezeichneten. «Diese Zahlen zeigen, dass es sich um ein Thema handelt, mit dem sich auch die Politik auseinandersetzen muss», schreiben die Postulantinnen und Postulanten.
Für eine inklusive und zukunftsorientierte Bildungsumgebung
Deren Forderung umfasst zwei Aspekte: In Kindergärten und Basisstufen sollen die bestehenden Toilettenanlagen schrittweise zu genderneutralen Toiletten umgestellt werden – also eine Toilettenanlage für alle Kinder. In Primarschulen hingegen sollen die Toiletten für Mädchen und Jungen bestehen bleiben, allerdings um All-Gender-Toiletten ergänzt werden. Auch diese Umstellung soll schrittweise geschehen.
«Die Zeit ist reif, dass sich auch die Gemeinde Emmen ernsthaft mit diesem Thema befasst», resümieren die Postulantinnen und Postulanten und appellieren an den Gemeinderat, die entsprechenden Möglichkeiten zu evaluieren und eine schrittweise Umsetzung zu planen. Dies werde nicht nur dazu beitragen, Diskriminierung zu bekämpfen, steht im Postulat, «sondern auch eine inklusive und zukunftsorientierte Bildungsumgebung für alle Kinder zu schaffen.»
Der vollständige Vorstoss kann auf der Gemeindewebsite nachgelesen werden. Der Gemeinderat wird das Postulat spätestens innert Jahresfrist beantworten.