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Sind Sie eine Eiche oder eine Birke?

2. Mai 2025
Der keltische Baumkreis ordnet jedem Menschen je nach Geburtsdatum einen Baum zu – ähnlich einem Horoskop. Auf dem zwei Kilometer langen Rundweg im Riffigwald lässt sich der persönliche Lebensbaum entdecken, inklusive zugewiesener Charakter­eigenschaften und spannender Informationen zur jeweiligen Baum­art. Nach 15 Jahren werden die Infotafeln erneuert. Am 22. Juni wird der Themenweg feierlich wiedereröffnet.

Den Kelten wird eine besondere Beziehung zur Natur nachgesagt. Sie sollen Bäume als heilige Symbole und Quellen der Weisheit betrachtet haben. Auf dem Glauben an die Kräfte der Natur und der Bäume basiert auch die Idee des keltischen Baumkreises. Dabei handelt es sich jedoch um eine moderne Interpretation der Verbindung zwischen Mensch und Natur.

Der keltische Baumkreis ist eine Art Kalender mit 21 Bäumen. Die vier Hauptbäume stehen für den Wechsel der Jahreszeiten bzw. die Tagundnachtgleiche im Frühling und Herbst sowie die Winter- und Sommersonnenwende. Die Eiche bringt den Frühling, die Birke den Sommer, der Olivenbaum den Herbst und die Buche den Winter. Sechzehn weitere Bäume haben zwei Baumzeiten von mehreren Tagen, die ein halbes Jahr auseinanderliegen. Die Eibe hat nur eine Baumzeit und die Pappel erscheint gleich dreimal im Jahr.

Das Geburtsdatum eines Menschen bestimmt seinen persönlichen Lebensbaum. Dieser spiegelt die Persönlichkeit und das Potenzial des zugeordneten Menschen, abgeleitet vom spezifischen Charakter der Baumart. So gelten zum Beispiel Eichen-Geborene als standfest und willensstark, während Birke-Geborene Zufriedenheit und innere Harmonie ausstrahlen.

Die Entstehung des keltischen Baum­kreises Emmen
Nach dem Sturm Lothar im Jahr 1999 entstand im Riffig-Listrig-Gebiet ein Naturerlebnisraum, in welchem der Wald für Erholung, Bildung und Kunst zugänglich ist und gleichzeitig als Lebensraum für Tiere und Pflanzen erhalten bleibt. Neben Installationen wie dem Lotharsteg oder Holzschnitzfiguren wurde im Jahr 2009 auf Initiative des damaligen Revierförsters Beat Burren auch der keltische Baumkreis realisiert. Die Umsetzung des Projekts erfolgte durch die Gemeinde Emmen, die kantonale Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) und den Quartierverein Bösfeld-Kapf – jenen Partnern, die auch für die aktuelle Neusignalisation zusammengearbeitet haben.

     

«Der Riffigwald mit dem Riffigweiher ist für mich das Naherholungs­gebiet Nummer eins in Emmen.»

Kari Kliebenschädel, Quartierverein Bösfeld-Kapf

     

Eine Besonderheit des keltischen Baumkreises in Emmen ist, dass er nicht nur die traditionellen 21, sondern 22 Bäume umfasst. Neben dem Zürgelbaum wurde auch die Zeder integriert, die im deutschsprachigen Raum durch einen Übersetzungsfehler zeitweise anstelle des Zürgelbaums im Baumkreis aufgeführt wurde. Bemerkenswert ist zudem, dass der Baumkreis entlang bereits existierender Bäume im Riffigwald angelegt wurde und nur wenige Baumarten zusätzlich gepflanzt werden mussten.

Die Infotafeln entlang des Wegs vermitteln nicht nur die persönliche Verbindung zum eigenen Lebensbaum, sondern auch spannendes Wissen über einheimische Baum­arten und deren ökologische Bedeutung.

Engagement der Fronis des Quartier­vereins Bösfeld-Kapf
Die Entwicklung und Installation eines Themenwegs ist eine kreative und erfüllende Aufgabe. Die eigentliche Herausforderung liegt jedoch darin, ihn langfristig zu erhalten. Dass der keltische Baumkreis auch nach 15 Jahren noch in einem guten Zustand ist, verdankt er dem unermüdlichen Einsatz einer Gruppe von Freiwilligen des Quartiervereins Bösfeld-Kapf.

Unter der Leitung von Kari Kliebenschädel treffen sich die «Fronis» an vier Wochenenden im Jahr, um den Themenweg, die Grillstellen und den Spielplatz instand zu halten. Sie ersetzen beschädigte Infotafeln, pflegen Bäume, pflanzen bei Bedarf neue und sorgen dafür, dass alle Anlagen zugänglich bleiben. Dabei ist besonders das Entfernen von Brombeersträuchern eine aufwendige und kräftezehrende Arbeit.

Für Kliebenschädel lohnt sich der Aufwand dennoch: «Der Riffigwald mit dem Riffigweiher ist für mich das Naherholungs­gebiet Nummer eins in Emmen.» Zusätzlich ziehen die «Fronis» ihre Motivation aus der Gemeinschaft und dem geselligen Beisammensein nach getaner Arbeit.

     

Wann: Sonntag, 22. Juni 2025, 10 bis 15 Uhr

Wo: Barackendörfli Riffigweiher

Der Quartierverein Bösfeld-Kapf (QVBK), die Gemeinde Emmen und die kantonale Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) laden ein zur feierlichen Wiedereröffnung des keltischen Baumkreises mit Festbeizli, Führungen und Quiz. Weitere Infos und Programm unter qvbk.ch und emmen.ch.

 

Mit grossem freiwilligem Engagement hegen und pflegen die «Fronis» des Quartiervereins Bösfeld-Kapf den Themenweg, die Grillstellen und den Spielplatz im Riffigwald. (Bild: pbi)