10. März 2022
Die Schadstoffbelastung in den Räumen im Haupttrakt der Schulanlage Hübeli gehört endgültig der Vergangenheit an. Erste Nachmessungen zeigen: Die ebenso gründlichen wie aufwendigen Sanierungsarbeiten waren erfolgreich – das Naphthalin ist frischem Raumklima gewichen.

Nicht nur optisch kommen die sanierten Zimmer im Schulhaus Hübeli anders daher, vor allem auch olfaktorisch ist der Unterschied bemerkbar. «Es riecht neutral, anders als davor», erklärt Koordinator Schulinfrastruktur Benno Gut, der zuvor mehrere Jahre als Schulleiter im Hübeli tätig gewesen ist. Gut vergleicht mit den früheren Umständen: «Früher haben meine Kinder oft gesagt, ich rieche nach Hübeli.» Auch seine Unterrichtsmappe nahm den typischen «Hübeli-Duft» an.

Dass dieser Geruch nun aus den Gängen und Räumen des Haupttraktes verschwunden ist, dem dürfte kaum jemand nachtrauern, entstammt er doch dem mit Teeröl getränkten Kornspreu, das beim Bau des Gebäudes 1967 zu schallisolierenden Zwecken im Boden geschichtet wurde und von dort aus für eine erhöhte Naphthalin-Konzentration in der Luft sorgte.

Dem Naphthalin auf den Grund
Als der vermeintlich gesundheitsbelastende Schadstoff Naphthalin 2019 im Hübeli erstmals nachgewiesen wurde, wurde mit dem Einbau von Luftreinigungsgeräten umgehend darauf reagiert – mit Erfolg: Nachmessungen wiesen eine markante Reduktion der Raumluftschadstoffe aus. Gleichzeitig war man von Beginn weg an einer nachhaltigen Lösung interessiert. Benno Gut verdeutlicht: «Wir wollten der Sache auf den Grund gehen und gegen die Schadstoffquelle vorgehen. Deshalb wurden zusätzlich auch die Böden komplett saniert.»

Dass eine langfristig kompatible Lösung angestrebt wurde, hebt auch Christian Ruckstuhl von der inNET Monitoring AG hervor: «Die Gemeinde Emmen war interessiert daran, eine gründliche Sanierung mit langfristigem Erfolg umzusetzen. Es wurde bewusst der aufwendigere Weg gewählt und nicht die Minimallösung mit Raumluftreinigern über die nächsten Jahrzehnte.» Die Schulzimmer aus- und wieder einzuräumen habe sich laut Schulleiterin Sonja Bieri und Klassenlehrerin Milena Rast vom Schulhaus Hübeli gelohnt. Beide bestätigen: «Für die grosse Arbeit der Lehrpersonen sind wir mit schönen, hellen Böden und neu gestrichenen Wänden belohnt worden.»

Erfolgreiche Schlussmessungen
Die aktuellsten Nachmessungen von Ende 2021 zeigen den Erfolg der Sanierung. Christian Ruckstuhl, Geschäftsleiter der inNET Monitoring AG, erklärt: «Wir haben in vielen Räumen mit unter zehn Mikrogramm Naphthalin pro Kubikmeter Raumluft tiefe Werte.» Die Messungen seien bewusst konservativ einzustufen, führt Ruckstuhl aus. So wurden diejenigen Zimmer für die Messungen ausgewählt, welche ursprünglich am stärksten mit den Schadstoffen belastet waren. Zusätzlich wurden die Lüfter mehrere Tage vor und während den Messungen ausser Betrieb gesetzt, sowie die Zimmer über zirka zwölf Stunden vor den Nachmessungen nicht gelüftet. Inklusive Einsatz der Lüftungsgeräte werden die Werte eingehalten.

Lüfter bleiben bis Ende Jahr
Drei Räumlichkeiten – Werkraum, Handarbeitszimmer und ein Klassenzimmer im EG – liegen noch knapp über dem WHO-Richtwert I von zehn Mikrogramm pro Kubikmeter Raumluft, was allerdings der Restkontamination der Einrichtung zuzuschreiben ist. Die Einrichtung war über die Jahre dem Naphthalin ausgesetzt und gibt dieses nun wieder in geringen Mengen an die Raumluft zurück. Das Ausdampfen nimmt dabei mit der Zeit ab.

Die installierten Raumluftreiniger werden im laufenden Jahr weiterhin in Betrieb gehalten – bis sich die Rückstände verflüchtigt haben. Per Ende 2022 folgt eine weitere Nachmessung in jenen Räumen mit den leicht erhöhten Werten. Der Rückbau der Lüftungsgeräte ist, abhängig von den Nachmessungen, schlussendlich in den Weihnachtsferien 2022 geplant.

Erweiterungsprojekt im Hübeli ist auf Kurs
Für die Schulanlage Hübeli geht es derweil baulich Schlag auf Schlag weiter. Die im Rahmen der Masterplanung Schulinfrastruktur derzeit laufende Gesamtleistungssubmission für das Erweiterungsprojekt im Hübeli – das den Rückbau der Altlasten in den verbliebenen Trakten beinhaltet – wird voraussichtlich im März 2022 abgeschlossen sein. Bruno Odermatt, Leiter Departement Immobilien und Sport, konkretisiert: «Der Kindergarten, die Tagesstrukturen sowie die Einfachsporthalle werden zurückgebaut und neu nicht nur naphthalinfrei, sondern auch voluminöser gebaut.» Dies ist nötig, weil im Hübeli infolge der stetig angestiegenen Klassenzahlen akuter Platzmangel herrscht – gerade auch mit Blick auf die dürftige Sporthallenkapazität.

2023 sollen die Volksabstimmung und 2024 der Startschuss für die Bauarbeiten des Erweiterungsprojekts folgen, damit der Neubau per Sommer 2026 unterrichtsbereit ist.

Schulhaus Hübeli
Ein Blick in die Unterrichtszimmer im Hübeli während der Nachmessung: Aufgeräumt, saniert und von Naphthalin befreit. (Bild: inNET Monitoring AG)

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